Seelenwelten von Dana Stella Schuhr


Kategorie: Gedichte

  • Der Baum

    Der Baum Er passt sich den Stürmen stets an. Biegt sich hin und her, weil er’s kann. Er kann mit dem Wind gut umgehen, den Unwettern fest widerstehen. Weil er biegsam und sanft sich bewegt, mit dem Wind und ihm nicht widerstrebt, sich zu kümmern, zu ächzen, zu stöhn, denn er weiss: in die Tiefe…

  • Du

    Du Du bist ein Seelenfresser, in deinen hungrigen Augen steht Jagd. Du bist ein Niemandsland-Vermesser, hüllst dich in Schwarz, auch wenn es tagt. Du bist ein Traumbild-Fänger plünderst hinter fremder Stirn, und möchtest als Schlafliedsänger über so manche Grenzen führ’n. Bist ein Sternenhimmelwächter, und bannst, was immer möcht‘ empor. Bist ein Hilferufverächter, kein Flehen je…

  • Mein ist dein ganzes Herz, ein Liebesbrief? Ich kann es nicht! Ich kann es nicht mehr und entdeckte dich. Dort sah ich sie, deine Kassiopeia. Sie wächst, sie schlingt! Ja, Ich schaute hinter deine Schlingpflanzenfassade. Wie lange frisst sie dich noch? Wie lange dreht sich ihr Universum noch? Du glaubst, solange dir der Efeu noch…

  • Zeit

    Zeit Ich falle zitternd aus der Zeit , die Welt, sie hat mich abgehängt, der Tag zu schnell, die Nacht zu weit, dazwischen Ewigkeit, verschenkt. Ich falle aus der leeren Stunde und finde mich in diesem Raum, die Erde hetzt auf ihrer Runde, die Wirklichkeit, Sekunden-Traum. Ich seh mich winzig, ausgebrannt, in meilen hoher Halle…

  • So zart des Menschen Herz So zart des Menschen Herz- Ein Anblick nur – es verdunkelt. Ein Moment nur – es erfriert. Ein Wort nur – es zerfällt. Eine Geste nur, in den Abgrund es stößt. Ein Blick nur, es zu töten vermag. So zart des Menschen Herz – Ein Anblick nur – es erstrahlt.…

  • Ich will dich

    Ich will dich Es ist nicht Liebe, sondern Wille, der mich an deiner Seite hält, statt Honig wählte ich die Pille, die bitter schmeckt, doch Kräfte stählt. Wem nützen Lüste und Ekstasen, aus denen man allein erwacht, die platzen wie die Seifenblasen nach einer schwül durchlebten Nacht? Du bist nicht schön und wenig rege, nicht…

  • Duett

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    Duett An einem Maientage voll Wiesenpracht, noch keusch der Morgen, blau mit blau verstrickt, hat eine Elfin, keck und unbedacht gelacht, ein Schmetterling … vertaumelt sich beglückt. Da wandert leicht ein sonn’geküsster Hirt, mit seiner Herde, lockend pfeifend her, und achtet, dass kein Lämmchen sich verirrt… mit bangem Herz, von irgend etwas schwer. Der Pfeifer…

  • Hier

    Hier Dein Blick ist es gelegentlich, der wie ein Frühlingswind, den Raum zu füllen, mit warmem Willen Lust zu stillen… wohl über meinen sinnt. Das weiß jedoch nur ich, nur ich. Und meine Seele ruht nur hier, wo Zärtliches entspringt… in stillen Quellen, zu wilden Wellen anzuschwellen, von dort herüber klingt. Das sage ich nur…

  • Ursprung und Ende

    Ursprung und Ende Das Universum ist uralt und Du sitzt mitten drin. Betrachtest Sterne, Berge, Wald und fragst Dich nach dem Sinn. Nimmst Dich und Dein Bewusstsein wahr, ob Arme oder Reiche, vor Dir warn auch schon andere da, die fragten sich das Gleiche. Ist man sich selbst der eigne Sinn im endlos großen Ganzen?…

  • Orte, so wie diese! Kaum zu glauben, in solch tiefe Augen sah ich vorher nie, darin wirkt aus dunkler Glyphe, meines Schicksals Melodie. In die blauen Augenmeere steche mutig ich in See, meine Seele wird zur Fähre, macht an deinem Ufer steh. Feuer lodern in der Ferne, vor mir endlos weißer Strand, über mir der…

  • Der Irrtum

    Der Irrtum Die Farben hatte es zuvor noch nicht gegeben, in denen ich im Stillen an dich dachte. Dein Lächeln, das bei mir die Runde machte, im Traum… erweckte mich zu neuem Leben, auf bunten Glitzerwolken musst ich schweben. Wie sehr ich auch am Tag darüber lachte… wie oft ich schon die kurze Nacht durchwachte.…

  • Dazwischen

    Dazwischen Begegnungen die uns bekehren, und sei es, dass sie uns belehren, sind meistens und im Nachhinein, viel mehr, als nur ein heller Schein. Sie führen uns und die Gedanken, geraten wir doch oft ins Wanken, auf unsren Wegen stets voran, und ja, nur darauf kommt es an. Begegnungen die uns berühren und uns zum…

  • Lachhaft – an gewisse Kritiker Ich will mit Versen Lust verbreiten, zum Lachen manche Brust verleiten, die Leser in die Lach-Haft nehmen und die Nörgler noch mit Nach-Haft lähmen. Sie halten sich für Eckermann und fangen ihr Gemecker an. Doch wenn sie noch so blöde schnacken, mich können sie nicht schnöde placken. Mich kann bei…

  • Unabschließbar

    Unabschließbar Zu meinem Herzen führen viele Türen, durch eine bist du damals eingetreten; nicht eingeladen kamst du, ungebeten, und ich ließ mich von deinem Charme … verführen, ließ dich den tiefsten Kern von mir berühren. Du lächeltest, dann hast du ihn zertreten, bis er und ich nur noch um Gnade flehten. Selbst heute kann ich…

  • Der Rollentausch

    Der Rollentausch Bedeckt bis über beide Knie, flaniert am Strand die Prüderie, wo Nudisten in Kolonnen, ganz hemmungslos die Körper sonnen. Unverschämt mich so zu reizen, denkt sie im Innern, ziemlich schräg, werd‘ streng mit den Gefühlen geizen, als die Erotik kreuzt den Weg. Diese vor ihr plötzlich nackt, hat wohl mit dem Teufel Pakt,…

  • Mutter Nacht

    Mutter Nacht Ich fand sie dort, wo ich sie niemals suchte. Ihr stummes Lied umfing mein hartes Herz. Sie nahm mich fort, als ich sie laut verfluchte, bemalte meine Welt… mit tiefem Schmerz. Doch ihrer Liebe konnt ich nicht entrinnen, sie flocht den Kranz, aus stiller Einsamkeit und ließ mir keinen Raum für ein Besinnen.…

  • Aber ich weiß doch was. Der Osterhase räkelt sich im Gras, hat keine Lust zum Malen, erschreckt die Hühner, nur… zum Spaß, weil die viel gackern und recht prahlen, mit ihrer Eierlegelust und stolzgeschwellter Hühnerbrust. Bemalen, sooo ein kleines Ei? Das wär doch totale Plackerei, wie viele gingen dann dadurch entzwei? … Ein Vogel Strauß…

  • Ganz allein

    Ganz allein Ich sitze einfach da, ich sage nicht nein, nicht ja. Zu wem auch, wenn mich keiner braucht? Das Haus ist leer, doch es freut mich sehr, denn ich liebe diese Ruhe, die ich immer suche. Ich sitze im Dunklen, aber meine Augen funkeln, die Tränen fließen, man könnte Blumen damit gießen. Niemand wischt…

  • Stets weiter ( Sehnsucht ) Wie viele Worte hab ich schon geschrieben, doch ihre Gültigkeit schwand mit der Zeit. So manches hat ein Weh vertrieben, den Weg bereitet neu zu lieben… am Ende blieb nur Einsamkeit. Wie viele Lieder hab ich schon gesungen, doch ein vollkommenes war nie dabei. Nicht eines hat mein Sein durchdrungen……

  • Sonnenrot

    Sonnenrot Die Sonne geht unter, und färbt die Welt rot, noch während sie blutet erscheint mir der Tod. Gedankenverloren, umarme ich ihn. Die Treue geschworen hab‘ ich ihm auf Knien. Doch er will mich gar nicht beachten und lacht, so bleib ich beharrlich, wenn Starrsinn erwacht. Das Lachen verstummt, und er dreht sich nun um.…