Wenn mich wer fragt, woher ich
komm‘,so sag ich: Leute, was die
Frage! Komm‘ aus Verhältnissen echt
groß, wie meine Kinderstunden-Tage.
Groß war zum Beispiel wirklich sehr,
der Durst von unserm lieben Vater.
Groß seine Lust auf Kneipen-Lärm,
und groß des Morgens auch sein Kater.
Groß war, scheint mir, die Enge dort,
wo wir, zu sechst, zusammenlebten.
Zwei Zimmer gab’s, Gemeinschaftsbad,
und Streit und Krach, die Wände bebten.
Groß war die Lust von Vaters Hand,
zu zeigen, wer der Herr der Bleibe.
Ins Riesenhafte wuchs sie oft, kam
er spät abends aus der Kneipe.
Groß war der Rückstand immer mal,
beim Zahlen unsrer kleinen Miete.
Groß wie der Schreck in Mutters Blick,
versteckte Vater die Lohntüte.
Nicht minder groß: der Nachbarn Lust,
mit Fingern auf das Pack zu zeigen,
das wir in ihren Augen warn. So groß
die Scham – und unser Schweigen.
So sag ich also, fragt mich wer, wo
ich persönlich mich verorte: Komm
aus Verhältnissen, so groß – und so
arm, wie solche Frageworte.
PS:
WARNUNG!
Alkohol ist ein hervorragendes
Lösungsmittel.
Es löst: Familien, Freundschaften,
Arbeitsverhältnisse, Bankkonten,
Leber und Hirnzellen auf. Es löst
nur keine Probleme.
Glücklich ist, wer mit den Ver-
hältnissen zu brechen versteht,
ehe sie ihn gebrochen haben.

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