Bedeckt bis über beide Knie,
flaniert am Strand die Prüderie,
wo Nudisten in Kolonnen, ganz
hemmungslos die Körper sonnen.
Unverschämt mich so zu reizen,
denkt sie im Innern, ziemlich schräg,
werd‘ streng mit den Gefühlen geizen,
als die Erotik kreuzt den Weg.
Diese vor ihr plötzlich nackt,
hat wohl mit dem Teufel Pakt,
und so bleibt sie zum Schein,
härter noch als Marmorstein.
Warum Schönheit nur verhüllen?
Denkt die Erotik tief im Stillen. Wer
hat verklemmt mit aller Macht, ihr
solch ein Verhalten beigebracht?
Daß Liebe Stein und Eisen bricht,
weiß die Verklemmte bisher nicht.
Deshalb will sie deren Willen,
vom verstaubten Tuch enthüllen.
Ach‘ könnt ich einmal so wie du,
den Männern schauen beim Bade zu,
seufzt schamvoll unsere prüdes Kind,
dann senkt es tief den Blick geschwind.
Dir fehlt ein Stück von Sinnes-
Rauschen, gibt sich die Erotik heiter
wir könnten ja die Rollen tauschen
später, sehen wir dann weiter.
Die Prüde ziert sich eine Weile,
entledigt sich ihres Stoffes in Eile,
taucht ins teuflische Geschehen
und ward nimmer mehr gesehen.
Die Erotik lustlos, müde, ist seit
dem verklemmt und prüde,
wobei sie lauthals bitter weint:
So war das Tauschen nicht gemeint.
PS:
Deine Rolle, bestimmt das Leben,
aber die Drehbuch- Rechte, kann
Dir keiner nehmen!

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