Es geht schon über fünfzehn Jahre,
verzweifelt rauft er sich die Haare,
denn ein liebestolles Weib,
rückt ihn mächtig auf den Leib.
Sie ist vom Gottesmann besessen,
versucht ihn ständig zu erpressen,
will ihn zur Fleischeslust verführen,
doch er verriegelt seine Türen.
Sie trällert freche Liebes- Weisen,
lässt lasziv die Hüften kreisen,
ruft ihn nächtlich mehrfach an,
zu ihrem Leid geht er nicht ran.
Lüstern und aus Langeweile, spitzt
sie weiter Amors Pfeile, lässt
Ballons zum Himmel fliegen,
um ihn endlich rumzukriegen.
Wie im Rausch tanzt sie im Garten,
ruft: „Herr Pfarrer, ich kann warten!“
und zieht sich dabei nackig aus;
er wünscht sie sich ins Irrenhaus.
Total frustriert, gestalkt, gehetzt,
in der Intimsphäre verletzt,
bekämpft er sie wie Don Quijote,
erwirkt erste Kontakt-Verbote.
Das Ganze landet vor Gericht,
wo der Richter sie freispricht,
denn das, was sie ihm angetan hat,
geschah im irren Liebeswahn.
PS:
Stalking ist, wenn zwei Menschen
einen romantischen Spaziergang ❤
machen, aber nur einer davon weiß.

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