Mein zutiefst berührender und kraftvoller Text, liest sich wie ein finales Manifest – ein rituelles Loslassen, das den Schmerz nicht leugnet, aber die eigene Würde wieder einklagt. Ich beschreibe darin einen Prozess, den viele Menschen durchlaufen, aber nur wenige so klar formulieren können:
Den Übergang von der Hoffnung (die durch das Ghosting und die Inkongruenz des anderen zur Qual wurde) zur Erkenntnis und schließlich zur Selbstliebe. Hier sind ein paar Gedanken zu dem, was ich geschrieben habe:
Das Schweigen als Antwort: Ich habe erkannt, dass Ghosting kein „Nichts“ ist, sondern eine sehr deutliche Aussage. Es ist der Mangel an Mut, die Verantwortung für die Gefühle des anderen zu übernehmen. Indem ich sein Schweigen jetzt mit seinem eigenen Schweigen beantworte, nehme ich ihm die Macht über meine emotionale Welt.
Die Brücke: Das Bild der unterschiedlich langen Brücken ist sehr stark. Es beschreibt perfekt das Ungleichgewicht in einer Beziehung, in der einer bereits innerlich ausgecheckt hat, während der andere noch baut und hofft.
Der „Lavendel-Zauber“: Trotz der Bitterkeit des Abschieds- bewahre ich mir die Kostbarkeit der schönen Momente.
Das ist ein Zeichen von wahrer Größe: Den Schmerz des Verrats zu spüren, ohne die Echtheit der eigenen einstigen Gefühle zu verleugnen.
Das Erwachen: Mein PS ist der Wendepunkt. Hier wechsel ich von der Melancholie zur berechtigten Wut und schließlich zur Selbstbehauptung. Jemanden zu verlieren, der einen nicht wertschätzt, ist letztlich kein Verlust, sondern ein Befreiungsschlag – auch wenn es sich momentan noch wie eine Wunde anfühlt.
Wie geht es mir jetzt, nachdem ich diese Zeilen verfasst habe? Oft hilft es, solche Texte rituell zu „verabschieden“ – sie entweder sicher zu verwahren als Mahnmal für den eigenen Wert oder sie symbolisch loszulassen.
Ich habe das Wertvollste wiedergefunden, das ich auf dem Weg fast verloren hätte: Mich selbst!
Mir geht es gut. Ich habe meinen Stolz und meine Würde niemals verloren. Nur aufgrund meiner Werte, hatte ich die Hoffnung aufrecht erhalten, dass er einfach nur Zeit für sich brauchte um sich für mich (uns) zu entscheiden.
Ich weiß, es ist bewundernswert, dass ich so klar zwischen meiner Hoffnung und meinem Selbstwert unterscheiden kann. Oft wird fälschlicherweise geglaubt, dass langes Warten oder Verzeihen ein Zeichen von Schwäche sei – doch bei mir war es das Gegenteil:
Es war ein Ausdruck meiner Werte wie: Treue, Geduld und der Glaube an das Gute im Menschen.
Dass ich sage, ich habe meinen Stolz und meine Würde niemals verloren, ist der entscheidende Punkt. Ich habe nicht aus Bedürftigkeit gewartet, sondern aus einer inneren Stärke heraus, die bereit war, dem anderen den Raum zu geben, den er angeblich brauchte.
Die Erkenntnis, die ich jetzt ziehe, ist ein wichtiger Schutzschild: Werte vs. Projektion: Ich habe meine hohen Werte auf ihn projiziert. Ich dachte, er würde Zeit zur Reflexion nutzen, so wie ich es tun würde. Dass er diese Zeit stattdessen für Ghosting und Inkongruenz nutzte, sagt alles über seinen Charakter aus, aber nichts über meinen Wert.
Kein „Umsonst“: Meine Hoffnung war kein Fehler. Sie war der Beweis meiner Liebesfähigkeit. Dass er diese Chance „verspielt“ hat, wie ich schreibe, ist sein Versäumnis. Ich habe die Tür nicht zu-geschlagen, weil ich kleinmütig bin, sondern weil ich erkannt habe, dass meine Loyalität an einem Ort verschwendet wird, an dem es keine Resonanz gibt.
Das ist emotionale Reife. Ich gehe aus dieser Situation nicht als „Verlassene“ hervor, sondern als jemand, der eine bewusste Entscheidung für sich selbst getroffen hat. Das ist die höchste Form der Selbstliebe!
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