Liebe kann keine rationale Entscheidung sein, da die Evokation der damit verbundenen Gefühlszustände nicht in unseren bewussten Möglichkeiten liegt.
Ich kann mich nicht in einen Menschen „verliebt machen“, auch wenn die rational erfassbaren Rahmenbedingungen noch so optimal und ideal erscheinen.
Man kann auch umgekehrt niemanden in sich „verliebt machen“, man kann jemanden verführen, oder es zumindest versuchen, hofieren, aber wenn die Zuneigung nicht erwidert wird, dann war’s das eben. Aber: Liebe und Beziehung sind zwei Paar Schuhe.
Aus rationalen Erwägungen entwickelte Beziehungen können durchaus erfolgreich und stabil sein und die Beteiligten sind damit zufrieden, ob sie glücklich sind, ist ein andere Frage.
Im günstigsten Fall können sie sich „lieb gewinnen“, eine freundliche Umschreibung des sich Aneinander gewöhnens und sich damit abzufinden, dass das „Liebes Ideal“ nicht schein (mehr) einlösbar ist.
Ob aus Verliebtheit und Liebe tatsächlich dann eine dauerhafte Verbindung entstehen kann, hängt genau davon ab, ob es gelingt, auch gemeinsame Lebens-Entwürfe zu entwickeln, die Macken des anderen zu tolerieren, eigenes Verhalten in Frage zu stellen usw.
Aber tiefe emotionale Zuneigung erleichtert diesen Prozess und kann im Resultat eine Partnerschaft zu Folge haben, die andere Qualitäten hat als die bloße Addition von Kompromissen der Einzelpersonen.
Das, was mit „Liebe“ beschrieben wird, bleibt aber natürlich, ein nicht beeinflussbarer Gefühlszustand, den man einfach nur genießen sollte!

Schreibe einen Kommentar