An einem Maientage voll Wiesenpracht, noch
keusch der Morgen, blau mit blau verstrickt,
Hat eine Elfin, keck und unbedacht gelacht,
ein Schmetterling vertaumelt sich beglückt.
Da wandert leicht ein sonn’geküsster Hirt,
mit seiner Herde, lockend pfeifend her,
Und achtet, dass kein Lämmchen sich verirrt,
Mit bangem Herz, von irgend etwas schwer.
Der Pfeifer spielt manch süßen, zarten Ton,
den seine Muse ihm durchs Röhrchen winkt,
säum nur im Schatten, schöner Hirtensohn,
schnell eilt die Elfin, legt sich zu, und singt.
Und alle Schafe, selbst das Lämmchen, ruhen
nun, die Liebe läßt den Schäfer nimmer ruhn.
PS:
Liebe ist kein Solo. Liebe ist ein Duett.
Schwindet sie bei einem, verstummt
das Lied. (-Adelbert von Chamisso-)

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